"Der Weizen hat den Menschen unterjocht und nicht andersherum" Yuval Harari - Eine kurze Geschichte der Menschheit
In seinem Bestseller "Eine kurze Geschichte der Menschheit" beschreibt Yuval Harari auf unterhaltsame Art die Evolution des Menschen. Ein wesentlicher Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit ist der Beginn des Ackerbaus und der Domestizierung von Getreide. Durch diesem Evolutions-Schritt konnten größere Zahlen Menschen auf relativ kleinem Raum ernährt werden und es wurden die ersten echten Städte gegründet. Der Mensch wurde vom Jäger und Sammler zum sesshaften Bauern. Neben den Strapazen der landwirtschaftlichen Arbeit hat sich auch die Ernährung der Menschen deutlich verändert: Jäger und Sammler haben sich hauptsächlich von Obst und Gemüse, sowie je nach Jagd-Erfolg Fleisch ernährt. Die vom Weizen domestizierten Bauern hingegen mussten sich mit Getreideprodukten abfinden. In den folgenden Jahrhunderten haben sie, um immer mehr Menschen zu ernähren den Weizen weitergezüchtet und andere Getreide-Arten aussortiert. Die Folge war eine weitestgehende Monokultur und eine Gesellschaft die immer dicker und ungesünder wurde.
Was bedeutet das jetzt für mich?
Harari bringt es gut auf den Punkt. Wir Menschen sind von Natur aus darauf ausgelegt relativ wenige Kohlenhydrate zu essen und benötigen zahlreiche Vitalstoffe, die hauptsächlich in Obst und Gemüse, aber auch in natürlichen Getreidesorten und tierischen Produkten enthalten sind. Ziel sollte also immer eine ausgewogene Ernährung sein. Die wertvollen Nährstoffe bei Getreide befinden sich in der Kornhülle. Hochgezüchtetes Weizenmehl wird allerdings aus dem Korninneren gewonnen
Hier also 5 Gründe auf Weizen zu verzichten:
1. Weizenmehl ist wie Zucker
Wer schonmal länger auf einem Weißbrot gekaut hat, weiß: Es wird süß. Das liegt daran, dass unser modernes Weißmehl größtenteils aus reinen kurzkettigen Kohlenhydraten besteht. Vollkorn-Produkte hingegen haben einen höheren Anteil an langkettigen Kohlenhydraten, die länger sättigen.
2. Weißmehl enthält so gut wie keine Vitalstoffe
Moderner Weizen ist so überzüchtet, dass er kaum echte Nährstoffe enthält.
Anmerkung: Je höher die Nummer des Mehls desto besser: Typ 405 enthält 405mg Mineralstoffe, Typ 1050 entsprechend 1050mg.
3. Weißmehl-Produkte sättigen nur kurzfristig
Da Weizenmehl hauptsächlich aus kurzkettigen Kohlenhydraten besteht, wird seine Energie sehr schnell verbraucht (oder als Fett eingelagert). Dementsprechend hält die Sättigung nicht sehr lange an. Für langfristige Sättigung helfen Ballaststoffe, Eiweiß und Fette, da der Körper sie nicht so schnell verbrennen kann wie Kohlenhydrate.
4. Weizenmehl fördert Heißhunger
Da er nur kurzfristig sättigt, fördert Weizen ähnlich wie Süßes Heißhunger. Das liegt an den Blutzuckerspitzen, wie sie im Artikel "Grün macht schön" erklärt sind.
5. Unverträglichkeiten gegen Weizen
Vielen Menschen haben, ohne es zu merken Unverträglichkeiten gegen Stoffe im Weizen entwickelt. Zum Beispiel das berühmte Gluten. Die Unverträglichkeiten zeigen sich hauptsächlich im Magen-Darm-Bereich. Hier lohnt es sich mal für 2 Wochen auf glutenhaltige Produkte oder insgesamt auf Getreide zu verzichten um es zu prüfen.
OK, verstanden. Was sind denn sinnvolle Alternativen?
Wie oben schon geschrieben sind Getreideprodukte nicht grundsätzlich ungesund. Wer Weizen-Produkte bzw. Weizenmehl-Produkte meidet kann seine Ernährung deutlich verbessern. Hier ein paar gute Alternativen.
Achtung: Bei vielen Bäckerei-Produkten werden Farbstoffe zugegeben, so dass sie gesund aussehen. Im Kern sind es häufig trotzdem etwas aufgemotzte Weizenbrötchen.
Dinkel: Mittlerweile ziemlich gut verfügbar und es gibt viele Produkte mit 100% Dinkel.
Brot / Brötchen mit ganzen Körnern: Wie bereits beschrieben: Die Nährstoffe befinden sich in der Hülle der Körner.
Vollkorn: Echte Vollkornbrote oder -brötchen sind zwar recht selten, liefern aber sehr viele Vorteile.
Ur-Weizen wie z. B. Emmer. Diese Weizen-Sorten sind nicht überzüchtet und ähnlich wertig wie Vollkorn.
Protein-Brote. Eiweiß hält lange satt. Hier aber ebenfalls auf die Zusatzstoffe etc. achten.
Linsen- oder Kichererbsen-Nudeln sind gleichzeitig ein sehr guter Protein-Lieferant.
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